Um eines vor weg zuschicken: In diesem Blog werde ich selbstverständlich – wenn es soweit ist – unser Smarthome nach und nach vorstellen und das Projekt auch mit entsprechenden Praxis-Berichten begleiten. Allerdings stehen wir noch ganz am Anfang. Bisher weiß ich weder wann noch wo wir bauen. Nur dass wir bauen, das ist beschlossen :-). Betrachtet daher diesen Blog aktuell als eine Art virtuelles Brainstorming. Ich möchte euch mit diesem Blog an meinen Gedanken zur Umsetzung eines Smarthomes teilhaben lassen und euch Ideen und Anregungen geben aber auch Probleme aufzeigen, die ein Smarthome so mit sich bringen kann.

Die erste Frage die mir meine Frau gestellt hat war: „Brauchen wir das überhaupt?“. Einen Satz den vermutlich viele Smarthome-Planer hören werden oder schon gehört haben. Zunächst habe ich mit meiner Frau ausführlich über die Möglichkeiten und Vorteile gesprochen, sodass ihr klar wurde, dass es nicht nur um eine technische Spielerei geht.

Was möchte ich „smart“ umsetzen

Man kann zunächst mal die verschiedenen „elektrischen“ Bereiche bennenen um sich klar zu machen, in welchen Bereich man smarte Technik einsetzen möchte. Folgende Bereiche habe ich für mich entdeckt:

  1. Beleuchtung
  2. Heizung / Klima und damit verbunden
  3. Wetter
  4. Sicherheit (Einbruchschutz und Überwachung)
  5. Komfort (Türöffnung, Türsprechanlage, Bewässerung)
  6. Energiesparen

Ihr merkt an meiner Zusammenstellung schon, dass es garnicht so einfach ist, getrennte eigenständige Bereiche festzulegen. Viele überschneiden sich natürlich. So fällt sicherlich das Stichwort Türöffnung sowohl in den Komfortbereich als auch in den Sicherheitsbereich („ist die Tür verschlossen?“). Und die Türsprechanlage ist sicherlich nicht nur Spielerei sondern heute wichtiges Standardsicherheitsmerkmal. Teile der Klimatisierung fallen sicherlich auch in den Komfortbereich. Ihr merkt schon, nicht ganz so einfach.

Unterm strich denke ich hängt es von jedem persönlich ab, was als „Komfort-Funktion“ gesehen wird. Denn für den einen ist es normal, dass das Garagentor bereits beim Vorfahren mit dem Auto elektrisch und ohne Knopfdruck öffnet, während der andere dies als obere Komfortfunktion empfindet.

Zu den oben genannten Punkten kommen aber weitere Themen hinzu. Viele unserer technischen und multimedialen Geräte lassen sich sehr gut in ein Smarthome integrieren. Folgend möchte ich einige Dinge exemplarisch nennen:

  1. TV (z.B. Darstellung wer an der Tür klingelt, Videoüberwachung des Hauses anzeigen, Smarthome Visualisierung anzeigen, ggf. steuern)
  2. Telefon(-anlage) (Türsprechanlage über jedes Telefon bedienen, Smarthome-Funktionen via Telefon aktivieren, etc.)
  3. Audioanlage (Multiroomsysteme)
  4. „Heimkino“

Auch hier eine etwas wahrlose Zusammenstellung einige Themen, die mich besonders interessieren würden in der Umsetzung.

Was ist eigentlich smart?

Zunächst sollte man sich aber klar machen, dass nicht alles was technisch regelbar und umsetzbar gleichzusetzen mit „smart“ ist. Einfach gesagt geht es bei einem Smarthome darum, dass bestimmte Funktionen „von sich aus“ einfach funktionieren. Natürlich kann man mit einem KNX-Bus, einem 20 Zoll Touchpanel und 20 LED-Spots im Raum dafür sorgen, dass man jeden Abend jeden einzelnen Spot genau ein oder ausschalten bzw. dimmen kann oder ggf. sogar noch eine Farbe einstellen kann. Aber sind wir doch ehrlich? Machen wir uns denn jeden Abend die Arbeit um unserer Stimmung entsprechend 20 Minuten lang ein Lichtszenario abzufeuern?

Genau hier setzt das Smarthome ein. Denn das alles erstellt man einmal. Man legt z.B. fest, dass wenn es draußen Dunkel wird und der Fernseher und der Blu-Ray-Player eingeschaltet werden, dann fahren sich die Jalousien herunter, das Licht wird entsprechend gedimmt und die Musikanlage wird eingeschaltet. Und das alles, weil ich mich (oder ein oder mehrere andere Personen), wie vom Präsenzmelder gemeldet, im Raum befinde und auf meiner Fernbedienung das Szenario „Filmabend“ aktiviert habe. Und wenn jetzt das Telefon klingelt, dann wird die Blu-Ray kurz pausiert, damit ich in Ruhe ans Telefon gehen kann. Alternativ habe ich vielleicht in meinem Smarthome festgelegt, dass mein AB auf alle Anrufe sofort antwortet, wenn ich mein Szenario „Filmabend“ aktiviert habe.

Ihr seht, sehr konkrete Gedankenspiele, was alles so möglich ist.

Was ist nicht smart?

Wie ich schon im letzten Abschnitt angedeutet habe, ist nicht alles was ich steuern und regeln kann auch smart. Schöne Beispiele dazu findet ihr unter dem Suchbegriff „Gruselkabinett Smarhome„. Dort sind einige Beispiele fotographisch dokumentiert, wie ein Smarthome am Ende eben nicht aussehen sollte. 6 Lichttaster pro Raum, 2 Displays und ein Heizungsregler, dann noch 4 Dimmer … so soll es eben nicht aussehen. Der Idealfall wäre doch ein schalterfreier Raum, der Genau weiß, was ich will. Oder Sprachsteuerung … „Computer, Licht einschalten“. Das ist im übrigen kein Problem:

Idealerweise werden „Lichtschalter“ durch Taster ersetzt über die gleich mehrere Funktionen (wenn für diesen Raum benötigt) abgerufen werden können. Den klassischen Lichtschalter kann man eigentlich in vielen Räumen durch Bewegungs- und Präsenzmelder ersetzen. Raumthermoregler machen kaum sinn. Diese Funktion kann – wenn gewünscht – zentral über ein Tablet gesteuert werden. Ein Raumtemperaturfühler (z.B. per 1-Wire) kann die Raumwärme messen und melden und eine entsprechende automatische Steuerung der Heizung greifen. Mehr noch können auch Wetterdaten, Lichteinfall, Jalousien, offene Fenster und Türen und die Feuchtigkeit mit einbezogen werden. Das alles können wir garnicht besser „von Hand“ steuern. Zumal eine träge Fußbodenheizung sowieso ein sehr langsames Regelsystem ist … wozu also Raumthermoregler übehaupt?

Ich könnte jetzt noch viele Beispiele nennen, konkreter wird es natürlich erst bei entsprechender Planung. Aber das Prinzip, so denke ich, wird langsam klar.